Der erste klägliche Versuch des Herausgebers.

Der Überblick fehlt.

 

Einen Überblick in Geschichte zu haben war noch nie leicht. Dazu braucht es zunächst eine ganze Reihe von fest sitzenden Eckdaten,
die dann – über einen mehr oder weniger langen Zeitraum - mit Hintergrundwissen angereichert werden sollten.

 

Das Lernen dieser Eckdaten in der Schule ist jedoch auf dem langen Weg der vielen Reformen irgendwann verloren gegangen. In den Büchern finden sich neben der Beschreibung geschichtlicher Ereignisse jede Menge Quellentexte, Karikaturen und andere Zeitzeugnisse, aber selten eine knappe Chronologie – und schon gar nicht die eines ganzen Jahrhunderts mit den Parallelsträngen von Kunst, Musik, Philosophie... Und so haben angehende Abiturienten, aber auch Studenten heute eher punktuelles Wissen und eher selten: einen Überblick. Die Infohäppchen-Kultur des Internets tut noch ihr Übriges dazu.

 

Als Vater von drei Kindern habe ich öfters versucht, ihnen einen Überblick zu verschaffen. Mit langen eindringlichen Reden oder mit dem hier zu sehenden kläglichen Ergebnis an der häuslichen Info-Tafel. Also begab ich mich auf die Suche, auf eine lange erfolglose Suche.

Und weil tatsächlich nirgends ein knapper Überblick zu finden war, mussten die History Sets eben erfunden, ein hochkarätiges Redaktionsteam gebildet werden.

 

Und wer sind bisher die meisten Käufer?

Viele nicht mehr junge Erwachsene, die sich schon immer einen Überblick gewünscht hatten und natürlich etliche Lehrer, die damit inzwischen arbeiten. Nicht zu vergessen die stetig wachsende Zahl von regelrechten Fans, die sie als ideales Mitbringsel für Geburtstage und Einladungen gleich in größeren Mengen bestellen.

Aber vor allem sind die Käufer Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten –
um sie ihren Schützlingen näher zu bringen. Gut so. Immerhin:
Bei meinem Ältesten hängen die History Sets auf dem Klo.

 

Der Herausgeber